Prinzipien der Montessori Pädagogik

Montessori beobachtete intensiv die lernpsychologischen Grundlagen von Kindern:

    • originäre Lernfreude und Lernbegierde aller Kinder
    • das Kind als „Baumeister seiner selbst“
    • die „Polarisation der Aufmerksamkeit“ als Voraussetzung für effektives Lernen
    • unterschiedliche, wechselnde, entwicklungsabhängige Lerninteressen/-empfänglichkeiten („sensible Lernphasen“).

Ausgehend von diesen Erkenntnissen verfolgte sie als Zielsetzung, ein selbstständiges, selbstbestimmtes Lernen „vom Kinde aus“ zu verwirklichen. Hierbei sollen die soziale, ethische und demokratische Verantwortung des Individuums aktiviert und das Potential eines jeden Kindes umfassend entwickelt werden.

Das Menschenbild in der Montessori- Pädagogik

Maria Montessori geht von einem positiven Menschenbild aus.

Anfangs ist im Kind alles frei und ungeordnet, es strebt jedoch nach Ordnung. Es ist bereits alles im Kind angelegt und will sich in einem geordneten Rahmen durch eigene Aktivitäten entwickeln.

Drei Grundbereiche der Erziehung nach Maria Montessori

Die Polarisation der Aufmerksamkeit

die besondere kindliche Konzentrationsfähigkeit, die wir täglich beobachten können, wenn Kinder Dinge intensiver erkunden und sortieren.

    • Bekommt das Kind in einer sensiblen Phase eine angemessene Lernumgebung, so entwickelt es für „die Arbeit“ spezifische Kräfte und einen hohen Grad an Aufmerksamkeit. Ein sogenanntes Flow Erleben kann durch die Arbeit mit dem Material entstehen.

Der absorbierende Geist

die intensive Aufnahmebereitschaft für alle Einflüsse aus der Umgebung des Kindes.

    • Eine besondere Lernfähigkeit, indem das Kind alle Eindrücke intuitiv erfasst und total und ganzheitlich speichern kann.

Die sensible Phase

tritt innerhalb einer begrenzten Zeitspanne auf. In dieser Zeit erwirbt das Kind eine neue Fertigkeit mit großer Leichtigkeit. Das Kind lernt in sensiblen Phasen.

Das Kind durchläuft in seiner geistigen Entwicklung verschiedene Phasen großer Empfindsamkeiten, die dann wieder vergehen, um durch andere ersetzt zu werden.

 

Die Gestaltung der räumlichen Umgebung als „vorbereitete Umgebung“

„Die Grundlage ist also nicht das Nachdenken darüber, wie man das Kind lehren oder erzieherisch beeinflussen kann, sondern wie man ihm eine Umgebung schaffen kann, die seiner Entwicklung förderlich ist, um es dann in dieser Umgebung sich frei entwickeln zu lassen.“ (MM 1985, S. 46)

Die vorbereitete Umgebung ist zentral in der Montessori Pädagogik und soll einen hohen Aufforderungscharakter haben und auf die Größe und Kraft und die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sein.

 

    • Raum sollte geordnet und gepflegt sein, klar strukturiert und sinnvoll organisiert sein.
    • Ästhetische ansprechende Raumgestaltung in einer kindlichen Umgebung.
    • Das Mobiliar sollte kindgerecht, flexibel und auf Augenhöhe sein.
    • Das Montessori Material ist zu den Entwicklungsaltern der Klasse in allen Lernbereichen vollständig vorhanden.
    • Die Materialien sind frei zugänglich für die Kinder und das Ordnungssystem ist von ihnen selbstständig einhaltbar.

Die „Montessori-Materialien“

bestehen ausfolgenden Kategorien

    • Sinnesmaterialien
    • Übungen des täglichen Lebens
    • Sprachmaterialien
    • Mathematisches Material
    • Materialen zur kosmischen Erziehung

Anforderungen an die „Montessori-Materialien“

    • Ästhetik: Das Material sollte schön aussehen und unbeschädigt sein.
    • Begrenzung: Die Auswahl des Materials sollte begrenzt sein. Zuviel Möglichkeiten beeinflusst die Aufmerksamkeit der Kinder. Außerdem lernen die Kinder so soziale Kompetenzen und ein reduziertes Angebot fördert die Phantasie der Kinder.
    • Selbstkontrolle: Das Kind kann selbst kontrollieren, so lernen Kinder stärker, sich selbst zu motivieren, durch „intrinsische Motivation“. Das Kind belohnt sich durch die eigene Zufriedenheit.
    • Das Material soll gut sichtbar sein, leicht zugänglich sein.

Das Kind lernt durch Bewegung.

Grundhaltung der Montessori- Pädagogik

Die innere Empfänglichkeit des Kindes bestimmt Situationen, die für das augenblickliche Entwicklungsstadium gebraucht werden (Montessori). Unsere Aufgabe liegt darin, die Bedürfnisse feinfühlig zu erkennen, um das Kind in seinen sensiblen Phasen für Ordnung, Bewegung und Sprache achtsam zu begleiten. 

 

    • Das Kind soll im Mittelpunkt der Arbeit stehen und davon ausgehenden Materialien, Übungen und Aufgaben entstehen.
    • Erzieher/innen und Lehrkräfte sollen eine orientierte Anregungs- und Lernumgebung schaffen und Initiator, Organisator und Leiter der Lernprozesse sein.
    • Dem Kind sollen die Möglichkeiten angeboten werden, seine Ziele durch eigenes Tun zu erreichen.